7 Figuren im Set
Nach der Ordonnanz von St. Maximin de Trèves von 1473 wurden Pikeniere gemustert und und gedrillt. Ihre Aufgebe bestand in der Bedeckung der Bogenschützen und Schützen vor denen sie aufgestellt wurden. In Schussentfernung sollten sie auf das Kommando des Hauptmanns niederknien, so dass die Bogenschützen über sie hinwegschiessen konnten. Die Pikeniere sollten in die Bresche springen, welche die Bogenschützen freigeschossen hatten, oder sie bildeten eine Defensivformation und nahmen die Bogenschützen in die Mitte. Denkbar ist, dass Pikeniere und Hellebardiere in 3-4 Reihen standen und die Reisigen (Men-at-Arms) wie dei Späteren Doppelsöldner die Formation zusammenhielten
Neben den Pikenieren die sich aus den Ordonnanzkompanien zusammensetzten, warb Karl der Kühne in Flandern auch Pikeniere als Spezialisten. Über Ihren Kampfwert ist kaum etwas bekannt, da in den Burgunderkriegen Hauptsächlich Belagerungsgefechte geschlagen wurden und der glücklose Herzog Karl von Burgund in den entscheidenden Schlachten von den Konföderierten in Überaschungsangriffen überrannt wurde.
Die flämischen Knechte die Maximilian, der spätere Kaiser im Burgundischen Erbfolgekrieg unmittelbar nach Karls Tod im Sold hatte, dürften sich von Karls Pikenieren kaum unterschieden haben. Sie wurden von schweizerischen Hauptleuten gedrillt und setzten sich bei Guinegate 1479 gegen die Franzosen durch.
Die Bewaffnung dieser flämisch-burgundischen Pikeniere hier ist eher westeuropäisch, mit Gambesons und vorgeschnallten Brustplatten, einige mit Ärmelketten, einige mit vollständigem Armzeug, fast alle tragen Henzen; der Nackenschirm der Schaller ist weniger spitz als beim deutschen Stil. Sie tragen Dolch und langes Messer.
Die Figuren sind wie üblich mit offenen Händen modelliert um sie mit Hellebarde oder Spiess zu bewaffnen.